Unsere Nächstenliebe war nicht gewünscht!
Unsere Nächstenliebe war nicht gewünscht!

Fünf Tage nach dem Erdbeben kamen die ersten Meldungen, dass in vornehmlich christlich geprägten Regionen in der Türkei keine Hilfe ankommt. Das wollte ich nicht glauben. Es sind Menschen die vom Erdbeben betroffen wurden. Da darf man doch keine Linie ziehen, wie wer was glaubt oder anders glaubt als andere. Durch unser weltweites Netzwerk erfuhren wir von einem Pastor und einer Gemeinde (Name und Ort nenne ich aus Schutz hier nicht), dass sie genau in diesen Regionen helfen. Wir traten in Kontakt. Mit zwei Kleinlastern, beladen mit 1,5 Tonnen Hilfsgütern, den nötigen Dokumenten, zusätzlichen Versicherungen, die die türkischen Behörden fordern, machte sich „We give a Hand“ und „Feed the Hungry“ auf den Weg Richtung Türkei. Wir nahmen keine gebrauchte Kleidung mit, das sei nicht erwünscht, hieß es von der offizieller Seite. Daran haben wir uns gehalten. Kurz vor der Grenze zu Österreich erhielten wir die Meldung, das christliche Einrichtungen in der Türkei keine Hilfe von aussen erhalten dürfen. War das Gerücht wohl doch kein Gerücht, sondern grausame Wahrheit und Behördenwillkür? Alles an der türkischen Grenze abladen und dann nicht wissen wo es ankommt? Das gibt es bei uns nicht. Wir haben gedreht und sind zu unserem Lager nach Prag gefahren und haben dort alles abgeladen. Das was wir den Erdbebenopfern nicht geben durften, geben wir jetzt den Kriegsopfern in der Ukraine. Es ist befremdlich wenn eine Regierung Unterschiede zwischen Religionen macht, selbst in so einer Katastrophe. Unsere Hilfe für die Erdbebenopfer aufgeben werden wir nicht. Wir werden andere Wege finden. In meinem Kopf sind viele Gedanken die ich gerne niederschreiben würde. Aber ich halte mich zurück. Hier werde ich nicht alles schreiben, was ich gerne schreiben möchte. Aus Schutz für unsere Partner und auch aus Selbstschutz. In 35 Jahren habe ich diese Willkür in vielen Ländern immer wieder erlebt. Doch sehe ich davon ab, mich daran zu gewöhnen oder nachzugeben. 

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