Beirut
Wenn über Nacht die
Latrinen weg sind
An der Grenze zwischen Syrien und Libanon. Die Menschen leben in Zelten. Nicht in denen aus dem Outdoor Katalog. Es sind Konstruktionen aus Holz, Folien und Wellblech. Mit Teppichen wird vor der Kälte gedämmt.
Wenn die äußeren Umstände nicht so tragisch wären, könnte man sich fast wie in einem Beduinenzelt fühlen.
Aber kein Schimmer von tausend und einer Nacht. Das Leben der Menschen ist ein Alptraum. Niemand will sie haben.
Da, wo sie herkommen, ist Krieg.
Da, wo sie sind, werden sie nicht nur gemieden, sondern vertrieben. Als wir dort waren, waren die mobilen Toiletten abtransportiert oder zerstört worden.
Durch solchen äußeren Druck sollen die Menschen wieder zurück nach Syrien getrieben werden. Viele versuchen bis Beirut zu kommen. Die Situation ist anders, aber ist sie auch besser?
Wir haben Familien besucht, die sich ein einziges Klo mit den Kunden in den Geschäften aus der ganzen Straße teilen müssen.
In den Fensterrahmen ist kein Glas mehr, sondern Plastikfolie.
Hinter den alten Plastiktüten leben Familien und Ungeziefer.
Die Mütter sind oft mit kleinen Kindern alleine.
Der Vater versucht Arbeit zu finden. Wenn er welche hat, heißt das nicht, dass er dafür Lohn bekommt. Das neueste ist, dass die Regierung Firmen mit hohen Geldbußen bestraft, wenn sie Flüchtlinge einstellt. Polizisten in Zivil gehen durch die Straßen.
Sieht jemand aus wie ein Flüchtling, wird er mit anderen in einen Bus verfrachtet. Das geht oft nicht ohne Gewalt ab. Endhaltestelle Syrien.
Diese Familien in Beirut unterstützen wir mit Lebensmittel und Gesprächen. Hilfe bei Behörden leisten die Mitarbeiter dort. Sonntags gibt es in einer Kirche etwas zu essen. Zeiten zum Ausruhen und Austausch.
Unsere Mithelfer dort packen Familienpakete. Diese reichen für eine sechsköpfige Familie einen Monat.
Helfen Sie einer syrischen Flüchtlingsfamilie für einen Monat das überleben.
Wir schaffen das… nicht ohne Sie.