Cathrine
Cathrine

Ihr Vater hätte sie am liebsten schon mit 14 verheiratet. Was Cathrine erlebt hat und welche Aussichten sie nun hat, erzählt sie in diesem Video, dass AUSNAHMSWEISE nur in englisch ist.

Mein Name ist Cathrine Mandichamira, ich bin ein Mädchen und 15 Jahre alt. Meine Geschichte erzählt sich so.

In 2003 wurde ich geboren. Und ich lebte mit meinem Vater und meiner Mutter. Doch sie trennten sich als ich fünf war. So wuchs ich auf, ohne eigentlich zu wissen, was die Liebe eines Vaters wirklich bedeutet. Mein Vater lehnte mich ab. Das hat sich so geäußert, dass er mir keine Hilfe zukommen ließ. Dabei meine ich nicht, dass er kein Geld geschickt hat, sondern er hat auch nie nach mir gefragt, was ich mache oder wie es mir geht. Das hasse ich wirklich. Meine Mutter arbeitet als eine Sicherheitsbeamtin und ist angestellt bei einer Sicherheitsfirma. Sie hat wirklich hart gearbeitet, so dass ich überleben kann. Ohne sie wäre ich nicht hier, vielleicht schon tot oder würde auch ein Straßenkind sein. Sie tut ihr Bestes für mich. Meine Mutter geht früh morgens zur Arbeit. Sie geht ohne Angst morgens um vier Uhr aus dem Haus. Sie hat keine Angst, weil sie es für mich tut. Und das hilft mir, und ich kann nicht wirklich ausdrücken, wie sehr meine Mutter mich liebt. Was mich allerdings erschreckt ist, dass nach all den Jahren mein Vater nie nach mir gefragt hat. Es ist jetzt bestimmt zehn Jahre her, dass ich ihn zum letzten Mal gesehen habe. Jetzt ruft er ab und zu an, weil er weiß, dass ich jetzt erwachsen bin. Er fragte mich jetzt, ob ich die Ferien bei ihm verbringen möchte. Nur all die Jahre vorher hat er nichts von sich hören lassen. So frage ich mich, warum jetzt auf einmal. Was ich aber denke ist, in der Gesellschaft, in der er sich bewegt, ist es üblich, dass junge Mädchen schon im Alter von 12 oder 13 verheiratet werden. Er will mich zurückhaben, um mich verheiraten zu können, weil er dann Geld bekommen würde von dem Mann, der mich heiraten würde. Er will, dass ich die Schule jetzt beende, und das verstehe ich nicht. Ich bin Gott dankbar, dass ich schon früh bei meiner Mutter sein konnte. Zum Zeitpunkt der Trennung war ich bei meinem Vater. Nach ein paar Wochen fragte ich ihn, ob ich zu meiner Mutter gehen könnte. Dann meinte er nur, wenn ich gehen wollte, dann brauche ich aber nicht zurückzukommen. Damals habe ich das natürlich nicht verstanden. Heute ist es mir klar, er wollte mich nicht. Damals erzählte ich meiner Mutter, was mein Vater gesagt hatte. „Wenn ich zu dir komme, soll ich nicht mehr zurückkommen.“ Meine Mutter meinte ich würde Witze machen oder sie anlügen. Die Schwester meiner Mutter ging zu ihm und hat ihn zur Rede gestellt. Und meiner Tante hat er nur geantwortet, dass er es genauso meinen würde, wie er es gesagt habe. Meine Tante wies ihn auch zurecht und meinte: „Du kannst doch einem so kleinen Kind so etwas nicht sagen!“ Daraufhin sagte er, haben noch andere Kinder noch andere Mädchen. Das hat mich total durcheinander gebracht. Damals entschied meine Mutter dann, dass ich mir ihr leben sollte, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt keine Arbeit hatte und auch schon eine andere Beziehung hatte. Doch ihr Freund hat sich um uns beide gekümmert. Und dafür bin ich Gott sehr dankbar. So konnte ich auch die Grundschule beenden und habe auch alle Prüfungen bestanden. 

Danach musste ich zu Hause bleiben, weil Mama kein Geld mehr hatte für die Schule. Eine Frau aus der Nachbarschaft fragte Mama: „Warum geht deine Tochter nicht zur Schule?“ Meine Mutter antwortete ihr, dass sie eben das Geld nicht habe, um die Schulgebühren zu zahlen. Dann gab die Frau uns den Tipp und sprach von „Rock Mountain Christian College“. Sie meinte darüber hinaus, dass wir doch mal hingehen sollten, und vielleicht könnten wir ein Stipendium bekommen. Und das tat Mama dann auch. Sie kam hierher und verhandelte mit der Schulleitung, und ich bekam ein volles Stipendium. So kam ich in diese Schule und kann jetzt umsonst lernen. Und ich bin so dankbar dafür. Gott segnete meine Mutter mit einer Arbeit, und der geht sie nach. Auch wenn wir alle in einem Zimmer leben müssen, macht es uns nichts aus. Wir haben aber ein Dach über dem Kopf. Ich danke Gott für das Geschenk einer Mutter, die sich um mich sorgt. Was ich schon gesagt habe, ich kenne nicht die Liebe eines Vaters. Doch die Liebe meiner Mutter überdeckt das. Immer übernimmt sie die Rolle einer Mutter und eines Vaters. So ist es für mich nicht schlimm, keinen Vater zu haben. So bin ich aufgewachsen, ich kenne es nicht anders. Ich möchte wirklich meiner Mama danken, dem Gründer der Schule hier, der die Idee hatte diese Schule zu eröffnen. Ich weiß nicht wo ich ohne die Schule wäre. Wahrscheinlich immer noch zu Hause. Ich liebe es, zu lernen, und es befähigt mich für mein Morgen. Und ich bin dankbar für den Platz hier, und dass er mich nichts kostet. Auch Feed the Hungry möchte ich danken für die Tatsache, dass sie uns zu essen geben. Wir alle kommen morgens zur Schule. Und in jedem Zuhause gibt es ein anderes Problem. Viele kommen morgens hierher und haben nichts gegessen. Auch wenn meine Mutter einen Job hat, ist doch nicht genug Geld da, dass sie mir Essen mitgeben könnte. Sie kann es einfach nicht. Weil Geld bekommt sie nur einmal im Monat. Es ist auch deswegen nicht genug da, weil meine Mutter sich auch noch um ihre Schwester, die keine Arbeit hat, und deren Tochter kümmert. So bezahlt meine Mutter die Schule für Ruth. So zahlt meine Mutter die 120 Dollar für sie und nur die 5 Dollar für mich, weil ich ja das Stipendium habe. Aber das alles ist ok so. Anders geht es nicht, weil einfach nicht mehr Geld da ist. Ich danke wirklich Gott für eine solche Liebe. 

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