Geschichte
Jean Pierre Rummens
Die Gründung von Feed the Hungry war meine Aufgabenbeschreibung.
Satzung formulieren, Gesetze lesen und nichts verstehen. Unzählige Treffen mit einem Notar, dem Finanzamt. Nach einem halben Jahr war es soweit. Die Gründungsversammlung in Karlsruhe. Nach einem Gottesdienst hatten wir die Versammlung rechtzeitig angesetzt. Die Übersetzungen der Unterlagen hatte ich gerade in München fertig gemacht.
Weil Lester Sumrall kein Deutsch sprach musste alles in Englisch übersetzt werden. Auch am Abend musste alles ins Deutsche übersetzt werden. Nicht alle Gründungsmitglieder sprechen Englisch. Im Anschluss gab es ein kleines Essen. Mit der Gründung war mein Job erledigt. Mission erfüllt, Zeit nach Hause zu fahren. Lester Sumrall nahm nicht meine Hand, die ich ihm entgegenstreckte, um mich zu verabschieden. Er verweigerte meine Hand nicht, weil er unhöflich war. Stattdessen signalisierte er mir noch einmal Platz zu nehmen. „I want you to stay“ (Ich möchte, das du bleibst), sagte er in seiner tiefen und ruhigen Stimme.
Damit meinte er nicht noch etwas im Restaurant zu bleiben. Sumrall drückte damit aus, dass es sein Wunsch war, dass ich weiter für Feed the Hungry arbeiten sollte. Ihm etwas zu verweigern war so als hätte man in den sechzigern den Lehrer.
Das ist jetzt fast 30 Jahre her.
Pastor Lester Sumrall
…gehörte nicht zum alten Eisen, schon gar nicht aufs Abstellgleis. Keiner hätte sich gewagt diesen alten Herrn dort hinzuschieben. Dafür war er trotz seiner über 70 Jahre zu jung. Dabei hätte er und seine Frau Gründe genug gehabt, sich zurückzuziehen. Sein Leben war bis dahin schon erfüllt.
Zehn christliche TV Sender gestartet. In USA, Hongkong, Philippinen und anderen Ländern Kirchen gegründet, die bis heute noch jede Woche Gottesdienste abhalten. Eine Familie gegründet und schon fast nebenbei 165 Bücher geschrieben.
Mehr Bücher geschrieben als so mancher Mensch in seinem Leben liest.
Mit über 70 Zeit aufzuhören hätte jeder verstanden. Doch im Seniorenpark spazieren zu gehen oder Zeit auf dem Golfplatz zu verbringen, war nicht sein Ding. Er war ruhelos, rastlos, den Menschen das Evangelium zu bringen. Ob durch Predigten überall auf der Welt oder per TV Kanal.
Seit seinem 17. Lebensjahr hat er nichts anderes getan. Dann noch eine Hilfsorganisation mit dem Namen „Feed the Hungry“ zu gründen?
Für ihn kein Problem, sondern eine neue Herausforderung.
Als er 1996 starb, weinte ich mehr als beim Tod meiner Mutter.
Harte Aussage? Ja ich weiß. Aber so war es.
Viele meinten damals, mit ihm wäre jetzt auch die Arbeit von Feed the Hungry gestorben. Aber die Vision für eine Sache stirbt nicht mit dem ....... Im Gegenteil, für mich war und ist es ein Anliegen, diese Vision Menschen in Not zu helfen, weiterzutragen, bekannter zu machen, Menschen zu gewinnen, diese Vision mitzutragen.
Ob ich je daran gedacht habe aufzuhören?
Mehr als nur einmal. Immer nur zerstörte Natur, kaputte Häuser, Leid, Elend, Ungerechtigkeit und Tod zu sehen, geht an die Substanz.
Was hilft mir weiterzumachen?
Fragen Sie mich: Jean-Pierre.Rummens@feedthehungry.de